Wie fühlt sich ein Rehkitz an?

Viele Kinder unseres Ortes fahren in den Sommerferien in den Urlaub. Sie lernen dort eine andere Umgebung, andere Menschen und andere Tiere kennen. Nicht so unsere Flüchtlingskinder. Ihre Eltern können ihnen keinen Urlaub bieten. Die Kinder sind den ganzen Sommer über lang in ihrer Unterkunft und erleben dort nichts Neues.
Um diese tristen 6 Wochen ein wenig zu unterbrechen, sind wir an einem Dienstag im August mit sieben Flüchtlingskindern nach Poing in den Wildpark gefahren. Das war ein spannendes Erlebnis. Einige Kinder hatten zum ersten Mal in ihrem Leben direkten Kontakt mit Tieren. Dass man diese auch noch füttern und streicheln durfte, war für sie eine ganz neue Erfahrung. Einige Kinder brauchten den ganzen Tag, um sich das Füttern des Damwildes und der Ziegen zu getrauen, einige waren gleich von Anfang an mutig und streckten ihre flache Hand mit Futter den Tieren entgegen. Um 11 Uhr verfolgten wir dann alle gespannt die Greifvogelschau. Eule Bubo, Falke Leni und andere imposante heimische Vögel lies der Falkner direkt über unsere Köpfe teilweise im Tiefflug vorbeigleiten. Anschließend hatten die Kinder einen riesen Spaß, sich beim Klettern, Rutschen und Schaukeln auf dem vielseitigen Spielplatz auszutoben. Dann ging es an den Wildschweinen, Wisenten, den Luchsen und Wölfen wieder zurück. An diesem Tag hatten wir großes Glück, denn alle Tiere zeigten sich uns, sogar die Bären. Nach sechs Stunden Tierpark kamen wir erschöpft und müde wieder bei den Meerschweinchen am Ausgang an. Für die Kinder steht jetzt schon fest, dass sie unbedingt nächstes Jahr wieder nach Poing gehen wollen, dann aber mit einer doppelten Portion Tierfutter.
Barbara Heiter und Daniela Röger

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